Modul-4

Tag 17 - Tag 22

Modul-4 – Tag-17

 

Das Spektrum des menschlichen Bewusstseins

Das folgende Modell erklärt die Wirkweise der energetischen Methoden sehr gut. Es beschreibt das Spektrum des menschlichen Bewusstseins basierend auf der Auswertung von 31.000 Studien zum Thema „Bewusstsein“ , bis zurück in das Jahr 1870.

Forscher haben inzwischen etwa 17.000 verschiedene Bewusstseinszustände identifiziert. Da es aber nicht möglich ist, mit 17.000 verschiedenen Bewusstseinszuständen in der Praxis zu arbeiten, haben Mark Waldman und sein Kollege Andrew Newberg aus diesen 17.000 verschiedenen Bewusstseinszuständen sechs  aufeinander aufbauende Bewusstseinszustände herausdestilliert. In jedem dieser Bewusstseinszustände verarbeitet das Gehirn hereinkommende Information auf eine ganz andere Art und Weise.

Diese sechs verschiedenen Bewusstseinszustände werden Sie in den folgenden Tagen kennenlernen. Jeden Tag widmen wir einem dieser Bewusstseinszustände, so dass Sie ihn erst selbst erfahren, und später dann Klienten in diesen Bewusstseinszustand hineinleiten können. Wir brauchen dieses Modell im Rahmen der Mind-Energy-Method, damit wir deutlich machen können, in welchem Moment welcher Bewusstseinszustand vom Mem-Practitioner für den Klienten angestrebt wird.

Die sechs Bewusstseinszustände sind:

Transformativ

Selbst-Reflexiv

Imaginativ

Bewusst

Habituiert

Instinktiv

Diese Bewusstseinszustände bauen aufeinander auf. Je tiefer ein Bewusstseinszustand angesiedelt ist, desto weitreichender sind die Folgen, wenn die Informationsverarbeitung in  diesem Bereich nicht funktioniert.

Level 1: Instinktive Aufmerksamkeit (Instinctual Awareness)

Dies ist die unterste Ebene der Informationsverarbeitung. Diesen Bewusstseinszustand teilen wir uns mit sehr vielen Tieren, ganz hinunter bis zu den Amöben. In diesem Bewusstseinszustand realisieren wir, dass wir wach sind und uns willkürlich bewegen können. Viele Neurowissenschaftler bezeichnen diese Bewusstseinszustand deshalb als: „Wachheit“. In diesem Bewusstseinszustand können wir unsere Aufmerksamkeit bewusst lenken, beispielsweise auf etwas, was uns als interessant erscheint. Es ist der Bewusstseinszustand, in welchem wir unsere Umgebung erkunden-,  und die Bedürfnisse des unmittelbaren Überlebens befriedigen können. Auf dieser Ebene werden sensorische Informationen verarbeitet, also das, was wir sehen, riechen, schmecken, hören oder fühlen. Es ist auch der Bewusstseinszustand, in welchem Menschen und Säugetiere emotional auf die Erfahrungen mit ihrer Umwelt reagieren.

Übung 1:

Setzen Sie sich bequem und aufrecht hin. Stellen Sie die Füße auf den Boden. Stellen Sie einen Timer. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit 2 Minuten lang vollständig auf den sensorischen Input, den Sie in diesem Moment erhalten. Fühlen Sie, wie Sie sitzen, wie Ihre Füße den Boden berühren, welche Kleidung Sie tragen, wie Ihre Körperhaltung ist, wie Ihre Haut von der Luft berührt wird. Nehmen Sie bewusst wahr, was Sie sehen und welche Geräusche sie hören. Versuchen Sie den inneren Dialog so gut es irgend geht anzuhalten und sich nur auf Ihre Sinneseindrücke zu konzentrieren.

Notieren Sie Ihre Erfahrungen in Ihr Journal.

Übung 2:

Erinnern Sie sich an Ihr Frühstück (oder die letzte Mahlzeit). Tauchen Sie so tief wie möglich in die Erinnerung ein, sehen Sie vor Ihrem inneren Auge, was Sie sehen, erinnern Sie sich an den Geschmack, an Ihr Körpergefühl. Welche Emotionen kommen hoch?

Notieren Sie Ihre Erfahrungen in Ihr Journal.

Modul-4 – Tag-18

 

Level 2: Habituierte Verhaltensweisen (Habitual Responsiveness)

Der Impuls, motiviert zu handeln, entsteht in Level 1. Wenn wir Dinge oder Ereignisse bemerken, die lustvolle Erfahrungen versprechen, sind wir instinktiv fähig, sie zu bemerken. Es ist der Bewusstseinszustand, in welchem Lernen auf der Ebene der Konditionierung stattfinden kann, es werden Erinnerungen abgespeichert und wieder abgerufen und unbewusste Verhaltensweisen werden gezeigt. Die Verhaltensweisen, die wir in diesem Bewusstseinszustand zeigen, nennt man auch „Programme“.

Programme oder „Gewohnheiten“ beantworten die Frage: Wie wir etwas machen! Warum wir etwas tun ist eine Frage der Motivation. Wie wir etwas machen, ist eine Frage des Lernens. Jedes System, also jede habituierte Verhaltensweise, kann wahrscheinlich gegen eine bessere und funktionstüchtigere ausgetauscht werden. Habituierte Verhaltensweisen machen etwa 60-90% aller Verhaltensweisen aus, die wir über den Tag zeigen. Wir stehen so auf, wie wir immer schon aufgestanden sind, reden so, bewegen uns so usw. wie wir es schon immer getan haben. Autofahren beispielsweise, ist zu Beginn eine Tätigkeit, die unsere volle Konzentration erfordert und später habituiert wird, d.h. wir können während des Autofahrens noch Musik oder Podcasts hören und reagieren auf Gefahrensituationen „instinktiv“ richtig.  Das bewusste Erlernen einer neuen Verhaltensweise erfordert einen Bewusstseinszustand, den man „Sebstreflexiv“ oder „Achtsam“ nennt, aber sowie eine Verhaltensweise eingeübt wurde, wird sie habituiert und erfordert u.U. keine bewusste Aufmerksamkeit mehr. Ein Pianist muss sich irgendwann nicht mehr auf die Bewegung der Finger konzentieren (habituiert) sondern kann sich bewusst der Interpretation der Musik widmen.

Auf diesem Level, also Level 2, werden auch neue Lernerfahrungen im Langzeitgedächtnis abgespeichert. Dies ist der Bereich des Freudschen Unbewussten und auf dieser Ebene entstehen auch die meisten „psychischen“ Probleme. Einige Menschen haben sich während ihrer Kindheit aus verschiedenen Gründen Verhaltensweisen angewöhnt, die unangenehme Folgen zeigen und ihre Weiterentwicklung behindern.  Daher sind habitiuiert ablaufende Verhaltensweisen und Interpretationen der Welt das, was die meisten Therapeuten versuchen zu verändern. Wie wir sehen werden, ist dies auch mit Hilfe weiterer Bewusstseinszustände möglich.

Wenn wir in diesem Bewusstseinszustand eine Erfahrung machen,  wird unser Bewusstsein erweitert. Wir erreichen Level 3. Wenn die Erfahrung negativ ist, wird unser Bewusstsein verengt und entweder instinktive Reaktionen übernehmen oder habituiert gewordene, erlernte Verhaltensweisen. Wenn wir an eine heiße Herdplatte fassen, dann zucken wir instinktiv zurück (Level 1). Wenn wir über etwas auf der Straße nachdenken, gehen wir trotzdem weiter, grüßen automatisch den Nachbarn und wechseln die Straßenseite, wenn jemand unangenehmes auftaucht (Level 2). Dies ist wirklich ein Durchbruch in der modernen Neurowissenschaft: Schmerz vermindert unsere Fähigkeit, bewusst zu handeln und Freude oder Lust erweitert sie.

Auf diesem Wege – durch Lernen über Schmerz-oder-Freude – erlernen wir über viele Jahre unserer Kindheit hinweg die Art und Weise wie wir Dinge angehen werden.  Ob diese Art und Weise gut für uns ist, ist keinesfalls selbstverständlich. Wir lernen beispielsweise, wie wir Mitmenschen begegnen, wie wir essen, wie wir uns bewegen und das meiste übernehmen wir im Alter von 0-7 vollkommen unreflektiert von unseren Eltern oder anderen Bezugspersonen.

Auch das, was wir gewohnheitsmäßig über uns selbst denken, gehört in diesen Bereich.

Habituierte Verhaltensweisen kann man zu drei Zeitpunkten bemerken (Allerdings ist man, wenn man beginnt, sie wahrzunehmen, nicht mehr vollständig im reflexhaft ablaufenden Bewusstseinszustand, aber es ist die einzige Möglichkeit, habituierte Verhaltensweisen wahrzunehmen):

  • Zeitpunkt 1: Nachdem man die Verhaltensweise gezeigt hat :“Oh mein Gott, da habe ich schon wieder ein Stück Kuchen gegessen!“.
  • Zeitpunkt 2: Während man die Verhaltensweise zeigt : „Aha, das bin ich, die gerade einen Kuchen isst!“.
  • Zeitpunkt 3: Bevor die Verhaltensweise gezeigt wird: „Oh, jetzt bin ich in der Stimmung, in welcher ich typischerweise Kuchen essen werde!“ .

Selbstverständlich ist Zeitpunkt 3 der günstigste Moment, um eine habituiert ablaufende Verhaltensweise zu stoppen, aber dafür muss man eben achtsam bemerken, was vor sich geht.

Übung 1:

Finden Sie 10 Beispiele für habituiert ablaufende Verhaltensweisen in Ihrem Leben. Notieren Sie sie in Ihr Journal.

Übung 2:

Nehmen Sie eine habituiert ablaufende Verhaltensweise, die Sie gerne ändern möchten und beobachten Sie eine Woche lang, wann und wie diese auftritt. Notieren Sie es in Ihr Journal. Was waren die Auslöser (Trigger) für dieses Verhalten? Was haben Sie kurz zuvor gedacht? Zuerst werden Sie diese Verhaltensweise immer erst zu Zeitpunkt 1 wahrnehmen, aber je achtsamer Sie sind, desto eher nehmen Sie die Verhaltensweise zum Zeitpunkt 2 oder bereits zum Zeitpunkt 3 wahr.

Modul-4 – Tag-19

 

Level 3: Bewusste Entscheidungen (Intentional Decision-Making)

Auf diesem Bewusstseinsniveau können wir bereits Sprache verarbeiten und reagieren auf Emotionen. Dies ist das Bewusstseinsniveau auf welchem Konzentration und Entscheidungsfindung möglich sind. (Transaktionsanalytiker haben es auch metaphorisch als: „Erwachsenen-Ich“ bezeichnet.) Dieser Bewusstseinszustand beruht auf dem Kurzzeitgedächtnis und in diesem Zustand haben wir gerade genug Informationen zur Verfügung, um uns zu erlauben, in jedem Moment bewusste Entscheidungen zu treffen. Dieser Bewusstseinszustand ist recht limitiert, wir können bewusst nur wenige Informationen wahrnehmen. Wir können bewusst lesen, aber dann sind wir uns u.U. nur sehr vage des Buches oder des Bildschirms bewusst,  geschweige denn, der Emotionen aus Level 1. Dieser Bewusstseinszustand verhindet – oder mindestens: behindert – unsere Fähigkeiten, unsere Emotionen wirklich bewusst wahrzunehmen, Emotionen, die unsere Interaktionen mit der Welt begleiten.

Wenn wir in diesem Bewusstseinszustand bestimmte Stimmungen erleben, geschieht dies auf der Basis alter Erinnerungen, die wir in die Zukunft projizieren, ohne es zu merken.

Auch wenn dieser Bewusstseinszustand sehr eingeschränkt ist, wir haben doch die Fähigkeit, mit Hilfe dieses Bewusstseinszustandes das zu setzen, was man „Intentionen“ nennt.  Wir können uns bewusst entscheiden, etwas erreichen zu wollen, etwas verändern zu wollen usw. Wir können Pläne machen und Fahrpläne lesen.

Wir können in diesem Bewusstseinszustand unser Gehirn regelrecht neu programmieren. Wir können gewohnheitsmäßig gezeigte Verhaltensweisen ändern und – mit Aufwand – neue erlernen, und wir können auch bewusst höhere Bewusstseinszustände ansteuern. Wir müssen aber lernen, wie wir dieses Ziel erreichen können.

Das ist der Bewusstseinszustand, in welchem wir meinen, “rationale“ Entscheidungen zu treffen, häufig, ohne uns der motivierenden Impulse aus Level 1 oder den Gewohnheiten und Erinnerungen aus Level 2 wirklich bewusst zu werden. Aber das ist der Bewusstseinszustand, den wir einnehmen, wenn wir „im Kopf“ sind, plötzlich wichtige Entscheidungen treffen müssen usw. Wie limitiert dieser Bewusstseinszustand ist, merken Sie, wenn zu viele Ereignisse auf einmal eintreffen und Sie keine Kapazität mehr haben, alle gleichzeitig zu bewältigen. In diesem Bewusstseinszustand haben wir das zur Verfügung, was man auch „Willenskraft“ nennt.  Aber da dieser Bewusstseinszustand limitiert ist, ist auch „Willenskraft“ limitiert.

Übung 1:

In den letzten Übungen haben Sie immer diesen Bewusstseinszustand genutzt. Wofür? Beantworten Sie diese Frage in Ihr Journal.

Übung 2:

Denken Sie an die Einkaufsliste. Oder an den nächsten Telefonanruf, den Sie tätigen möchten. Wie hat sich gerade Ihr großer Zeh angefühlt? Es war nicht  möglich, sich auf den Zeh zu konzentrieren. Jetzt erinnern Sie sich an eine Situation, in welcher Sie sich schlecht gefühlt haben. Worauf hatten Sie Ihre Aufmerksamkeit gerichtet? Worauf nicht? Notieren Sie in Ihr Journal.

Modul-4 – Tag-20

 

Level 4: Tagträumen (Free-Floating Imagination)

Wenn man lange genug im alltäglichen Bewusstseinszustand verweilt hat, kann das „Alltagsbewusstsein“ auch müde werden. In aller Regel wird es das schon nach wenigen Minuten bewusster Konzentration. Dann verändert sich unsere neuronale Aktivität und wir wechseln in einen Bewusstseinszustand, in welchem unser Geist beginnt zu tagträumen und durch unsere innere Welt zu wandern. Lange Zeit galt dieser Bewusstseinszustand regelrecht als Zeitverschwendung. („Träumst Du schon wieder??“). Heute hat man erkannt, dass regelmäßiges Tagträumen für ein gesundes Gehirn und eine gesunde Psyche unerlässlich sind.

In diesem Bewusstseinszustand werden die großen Lösungen gefunden. Heureka! fand nicht ganz zufällig in der Badewanne statt. Es ist der Bewusstseinszustand, in welchem das Gehirn hunderte verschiedener Gedanken, Gefühle, Erinnungen und Bilder miteinander verknüpft, neue generiert, verarbeitet.

Es ist der Bewusstseinszustand, den die meisten Kreativen kennen. In diesem Bewusstseinszustand haben Menschen wie Albert Einstein ihre bahnbrechenden Erkenntnisse gehabt. (Allerdings, zuvor hatten sie ihr Gehirn auch jahrelang mit Informationen gefüttert, die es zu verknüpfen galt.)

Den meisten Teil unseres Tages wandern wir zwischen Level 2, Level 3 und Level 4 hin- und her. Wenn wir uns diesen Zustand regelmäßig erlauben, steigern wir Motivation, Produktivitt und Selbstvertrauen.

Übung 1:

Erlauben Sie sich die nächsten 7 Tage einmal pro Stunde (mindestens) sich für fünf Minuten zurückzulehnen, sich zu entspannen und tagzuträumen. Können Sie irgendwelche Auswirkungen bemerken? Auf Ihren Alltag, Ihre Produktivität, Ihre Laune, Ihr Stresslevel oder sogar Ihr Essverhalten? Notieren Sie Ihre Erfahrungen in Ihr Journal.

Modul-4 – Tag-21

 

Level 5: Selbstreflexive Achtsamkeit (Free-Floating Imagination)

Wenn man sich bewusst erlaubt, loszulassen und Tagträumen nachzugehen,  wird ein noch komplexerer Bewusstseinszustand möglich. Erstens muss man sich erlauben, vor sich hin zu träumen, also Level 4 zu erreichen und dann muss man beginnen, all den Gedanken und Bildern und inneren Dialogen „zuzuhören“, die durch den Geist hindurchziehen.

Dies ist der Zustand, den man auch „Mindfulness“ oder „Achtsamkeit“ nennt.  Man beobachtet – ohne anzugreifen oder zu verurteilen- das, was hochkommt.  Psychologen nennen die Fähigkeit, sich selbst wahrzunehmen auch „Metakognition“. Er trägt erheblich zu dem bei, was man „emotionale Stärke“ nennt.

Praktisch alle spirituellen Lehrer und auch moderne Meditationslehrer möchten, dass wir diesen Bewusstseinszustand erreichen. Auf diesem Level haben wir auch Zugang zu unserer Intuition.

In diesem Bewusstseinszustand sind wir fähig, Symbole als Symbole zu erkennen, soziale Verhaltensweisen zu zeigen und eine nicht wertende Beobachtung zu praktizieren, die das Vertrauen in die Welt steigert. Empathiefähigkeit und zwischenmenschliches-, lösungsorientiertes Verhalten nimmt zu.

Es genügt, 12 Minuten am Tag Meditation zu praktizieren, um von den gesundheitlichen Vorteilen dieses Zustandes zu profitieren.

Übung 1:

Setzen Sie sich entspannt hin, schließen Sie die Augen und fühlen Sie, ob es irgendwo in Ihrem Körper eine verspannte Stelle gibt. Fokussieren Sie Ihre Aufmerksamkeit auf diese Stelle. Sagen Sie zu dieser Stelle: Bitte entspanne dich. Fühlen Sie nach, was geschieht. Notieren Sie die Erfahrungen in Ihr Journal.

Übung 2:

Schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich 2 Minuten lang auf Ihren Atem. Stellen Sie sich einen Timer. Nehmen Sie nur Ihren Atem wahr. Wenn Ihre Gedanken abschweifen, bringen Sie sie liebevoll wieder zurück zu Ihrem Atem. Notieren Sie die Erfahrungen in Ihr Journal.

Modul-4 – Tag-22

 

Level 6: Erleuchtetes Bewusstsein (Transformational Consciousness)

Wenn man gelernt hat, länger in dem Bewusstseinszustand, der mit Level 5 erreicht wird, zu bleiben, und wahrnehmend und achtsam seinen Geist zu beobachten, dann beginnt das Gehirn plötzlich vollkommen anders zu funktionieren. Wir kommen dann in einen Zustand, den man gemeinhin als „erleuchtet“ beschreibt. Es ist ein Zustand, in welchem sehr tiefgreifende, transformierende Einsichten möglich sind, häufig in Bezug auf eigene Werte, Sinn und Bedeutung. Mystische bzw. transzendente Erfahrungen werden möglich. Es kommt zu tiefgreifenden „Aha“- Erlebnissen. Man fühlt sich plötzlich lebendiger, während man seine Aufmerksamkeit nach Innen gerichtet hat und sich selbst wahrnimmt. In diesem Zustand verlieren negative Gefühle ihre Wirkung und man beginnt, zu begreifen, dass man nicht seine Gefühle „ist“. Ein Gefühl der inneren Sicherheit übernimmt, wenn man sich des gegenwärtigen Moments bewusst wird und all dessen, was um einen herum geschieht. Die Untersuchungen von Mark Waldman und Andrew Newberg an Menschen, die regelmäßig meditieren und diesen Bewusstseinszustand auch erreichen, haben gezeigt, dass das Gehirn beginnt, sich strukturell von „normalen“ Menschen zu unterscheiden. Und zwar auf eine Art und Weise, die es erheblich „gesünder“ macht.

In diesem Zustand haben wir das Gefühl, wir sind mit unserem wirklichen „Selbst“ verbunden.

Übung 1:

Setzen Sie sich irgendwo bequem hin. Möglichst mit gerader Wirbelsäule. Schließen Sie Ihre Augen. Jetzt beschreiben Sie alles, was Sie sind: Ich bin (Name), ich bin dort und dort zur Schule gegangen, habe diesen und jenen Beruf, bin verheiratet/single usw., mag die und die Filme…usw. Und jetzt richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Zeugen, der all dies wahrnimmt. Sie sind nichts von dem, was Sie beschrieben haben. Ihr wirkliches „Selbst“ ist der wahrnehmende Zeuge. Und je weniger Sie sich damit identifizieren, was Sie beschreiben können, desto mehr haben Sie Kontakt zu Ihrem wirklichen Selbst.

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